Kirche Unterdorf
Der Ruf nach Erbauung einer Kirche in Affoltern bei Zürich kam schon im Jahr 1679 in einem Gesuch an die Regierung des Kantons Zürich zum Ausdruck. Affoltern - es zählte 336 Einwohner - war damals nach Höngg kirchgenössig und es war Brauch, dass ein grosser Teil der Einwohner ungeachtet des langen und beschwerlichen Weges Sonntag für Sonntag in der Kirche Höngg den Gottesdienst besuchte. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche war um so mehr verständlich, weil sich zeigte, dass die Kirche Höngg oft nicht mehr gross genug war, um die Zahl von Kirchgängern zu fassen. In die entscheidende Phase kam die Frage des Kirchenbaus gegen Ende 1682, denn am 30. Dezember hiess der Rat von Zürich den Antrag gut, dass eine neue Kirche in Affoltern zu bauen sei. Pfarrer Hans Heinrich Werdmüller von Seebach sollte gleichzeitig auch die Obliegenheiten eines Pfarrers in Affoltern erfüllen. Am 14. März 1683 wurde mit den Arbeiten begonnen. Dank der ausserordentlich tatkräftigen Unterstützung seitens der Affoltemer Bevölkerung, die selbst Hand anlegte, war es möglich, den Rohbau des Gotteshauses einschliesslich des aus Holz konstruierten Helms oder Dachreiters schon innert zehn Wochen fertigzustellen. Wenige Monate später, nachdem man auch die erste Glocke in der Kirche installiert hatte, war die Kirche bereit zur Einweihung. Diese fand am 9. September 1683 unter Mitwirkung von Dekan Wolf von Rümlang statt. 1688 wurde das Pfarrhaus Unterdorf erstellt. 1703 wurde Affoltern von Seebach kirchlich getrennt.